Unter dem Motto „Unsere Zukunft beginnt heute!“ nahmen Schüler*innen der August Sander Schule am 18. Demokratietag Rheinland-Pfalz teil. Studienleiterin Carolin Schmitten möchte mit den vielfältigen Angeboten gesellschaftspolitische Jugendbildung schaffen. Das Interesse wurde geweckt! „Wahlen, Partizipation, Diskussionen und ein Miteinander sind sehr wichtig“, sagt Schmitten. (Die RZ berichtete 9.10.23). So gab es spannende Workshops in denen man Themen interaktiv erfahren konnte: z.B. „Mit Zivilcourage gegen Hass und Hetze“ oder „Omas gegen rechts“. Die Teilnehmer*innen wurden stark gemacht gegen rassistische Parolen, denn es ist wichtig zu reagieren.
Das Jugendzentrum Kompa schuf z.B. einen „safe space“ um sich auszutauschen:
„Mein WS LSBtI*Q war einfach nur toll, weil wir sehr offen und ehrlich miteinander kommunizieren konnten und alles gut eingeteilt war.“ (Abigail)
„Die Letzte Generation“ bot einen Workshop zum Klimaschutz an.
Besonders beliebt waren die beiden Escape Rooms zur digitalen Selbstbestimmung. Die Schüler*innen nahmen an einem Auswahlverfahren teil und mussten dem Konzern „General Solutions“ bei seinem geplanten „Social Score“ stoppen. Thematisiert wurden soziale Ungerechtigkeit und ständige Überwachung. Für die Lehrkräfte (Herrn Weber, Frau Otte-Varolgil) gab es parallel eine Fortbildung zu diesem Escape Game.
Der Kurator des DDR – Museums, G. Kollikowski, führte die „Geheime Verschlusssache DDR“. Anhand eines verschlossenen Koffers aus DDR-Zeiten lernten die Teilnehmer*innen einiges: „Der DDR Workshop war mega gut aufbereitet. Ich habe nochmals was zur DDR dazugelernt und der dazu entwickelte Escape Room war beeindruckend aufgebaut. Wir haben es in 34 Min und 35 Sec geknackt. Es gab auch originale Artefakte, wie ein Jugendlexikon und die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik. Wir wurden also ausreichend mit DDR „Futter“ versorgt, z.B. durften wir die süßen Halloren Kugeln probieren“ (Antonia).
„Ich habe im Workshop Aufstehen gegen Rassismus sehr viele Tipps bekommen und es war gut einfach auch mal andere Leute, die aber auf der gleichen Schule sind, kennen zu lernen. Danach hatte man auf jeden Fall eine andere Sicht von den Menschen und wie diese denken, und man hat gemerkt, wie gleich man eigentlich ist“. (Zeliha)
„Ich war auch in der Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ und ich fand das Seminar richtig gut, weil es so ein wichtiges und immer noch aktuelles Thema ist.“ (Delia)
„Diese Aussagen muss man auch im Kontext lesen“, sagt Frau Otte-Varolgil, denn die FOS 12 hatte im September auf ihrer Studienfahrt nach Weimar auch das Konzentrationslager Buchenwald besucht und alle waren sich einig „Nie wieder!“. Aus diesem Erleben heraus, und auch aus aktuellem Anlass entwickelten Sie eine Kurz-Performance“.
EINLADUNG: Demokratisches Handeln als Performance
Die FOS12 engagiert sich mit einer Performance an der Mahnwache am 9.11.23, einem Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 in der Ev. Christuskirche Altenkirchen (Schlossplatz). Schüler*innen von Frau van Heesen lesen Texte in der von Martin Autschbach geführten Gedenkstunde. Die Kirchen-Band gestaltet die Feier musikalisch. Das stille Gedenken startet am jüdischen Mahnmal in der Frankfurter Straße 9. Anschließend gehen wir in die Ev. Christuskirche am Schlossplatz. Die performative Arbeit mit Eva Maria Kagermann wurde im Rahmen von „Jedem Kind seine Kunst“ (Ministerium für Bildung Rlp) ermöglicht. Herzliche Einladung!