Gegen das Vergessen: Zehntklässler der August-Sander-Schule polieren Stolpersteine in Altenkirchen


Altenkirchen – Im Rahmen des Religionsunterrichts haben sich Schülerinnen und Schüle
der 10. Klassen der August-Sander-Realschule mit einem ganz besonderen Projekt
beschäftigt: dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Dabei beließen sie es
nicht nur bei der theoretischen Auseinandersetzung im Klassenzimmer – sie gingen hinaus
auf die Straßen Altenkirchens, um aktiv ein Zeichen zu setzen.

Unter der Leitung der Religionslehrerinnen Frau Hambitzer (katholisch) und Frau von
Heesen (evangelisch) machten sich die Jugendlichen daran, verwitterte Stolpersteine in
der Stadt zu reinigen und zu polieren. Die kleinen Messingplatten, die an das Schicksal
jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, waren in vielen Fällen kaum noch lesbar.

Bürgermeister Ralf Lindenpütz ließ es sich nicht nehmen, die Schülergruppe persönlich zu
begrüßen. Mit einer mitgebrachten Polierpaste unterstützte er die Aktion symbolisch und
lobte das Engagement der jungen Menschen: „Es ist wichtig, dass wir die Erinnerung
wachhalten – und ihr helft heute aktiv dabei mit.“

In Kleingruppen zogen die Schülerinnen und Schüler los – ausgerüstet mit Poliertüchern,
einer Wasserflasche zum Nachspülen und viel Motivation. Jede Gruppe hatte die Aufgabe,
die Stolpersteine vor einem bestimmten Haus oder für eine bestimmte Familie wieder zum
Glänzen zu bringen. Keine leichte Arbeit – mit Lappen, Schwämmen und Ausdauer wurde
geschrubbt, bis das Messing wieder schimmerte.
Die Aktion war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie schulische Bildung und gelebte
Erinnerungskultur Hand in Hand gehen können. Und sie zeigte: Die Vergangenheit bleibt
lebendig – wenn man sich ihrer annimmt.