Wir wünschen uns Frieden für alle!

Die Klasse 9/3 und die FOS 12 gestalteten Mahnwache am 9.11.23

Nach dem stillen Gedenken am ehemaligen Synagogenplatz in der Frankfurter Straße wurde die Veranstaltung unter Leitung von Martin Autschbach in der Konzertkirche am Schlossplatz fortgesetzt. Die Band, geleitet von Martin Schmidt-Leibrock, rahmte die Gedenkstunde musikalisch ein.

SchülerInnen der August Sander Schule (9/3 von Carolin van Heesen) lasen bewegende Texte über das Leben der gleichaltrigen Lotti Wolf nebst ihrer Familie. Außerdem formulierten sie an Lotti gerichtete persönliche, sehr zu Herzen gehende, Briefe. Alle der Familie Wolf konnten 1941 in die USA emigrierten und sich dort ein Leben aufbauen. Die Eltern Wolf arbeiteten zuvor im Textilgeschäft von Familie Aron in der Koblenzer Straße in Altenkirchen. Von 1921 gibt es sogar ein Foto der Familie Aron, das vermutlich August Sander aufnahm, welches in der filmischen Projektion von Martin Autschbach zu sehen war.

Nach einem Friedenslied von Esther Keller und Tabea Leder an Klavier und Querflöte (Jg.9/3) zeigte die FOS 12 (K. Otte-Varolgil) eine Kurz- Performance zum Thema. Tänzerin Eva Maria Kagermann hatte mit dem Kurs performativ Gedanken zum Thema Frieden erarbeitet: Phasen der Unbeschwertheit, schleichende Bedrohung, Ausgrenzung, bis zu Widerstand und Hilfeleistung prägten die bewegende Aufführung. „Nie wieder! und Friedenswünsche in verschiedenen Sprachen tönten mahnend.

Gefördert wird die Performancearbeit von „Jedem Kind seine Kunst“ (Ministerium für Bildung, Rlp).

Stimmen aus dem über 100 Personen zählendenden Publikum: „Ausdruckstark und authentisch!“ (Susanne Knobloch-Ulrich); „So können junge Menschen nachempfinden, ich bin tief bewegt von Lesungen und Performance, ich hatte Tränen in den Augen und bin sehr dankbar.“ (Enkel von Theodor Maas).

Zum Schluss trug Martin Autschbach einen Gruß von Ilan Cohn aus Israel vor, der letztes Jahr mit seiner Familie zur Verlegung der Stolpersteine nach Altenkirchen gekommen war (RZ berichtete). Der Abend wirkte wie ein starker Ruf in die Welt: Wir wünschen uns Frieden für alle!