Weißblau queergestreift – Lesung am Bundesweiten Vorlesetag in der August-Sander-Schule

Eine in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliche Lesung fand am Bundesweiten Vorlesetag (19.11.2021) in der August-Sander-Schule statt.

Die Hörbuchsprecherin Kathrin Paul-Hanisch las auf Einladung der Wäller Buchhandlung aus Sabine Brandls Roman „weißblau queergestreift“. Richtig, es ist KEIN Tippfehler – die Geschichte mit dem wortgespielten Titel handelt von zwei Frauen, die eine 36 und lesbisch, die andere eine noch junge Stundentin Anfang 20, verwirrt von ihren Gefühlen. Freundschaft oder Liebe? Parallel wird den Leserinnen und Lesern vermittelt, in welchem Dilemma sich homosexuelle Frauen (und auch Männer) besonders auf dem Land im Kreis meist eher konservativen Dorfnachbarn befinden und was es für sie ein „Outing“ bedeutet.

Der Roman spielt im tiefsten Bayern – daher das Weißblau im Titel, ist aber auch in jeder anderen ländlichen Region denkbar. Die Lesung fand – selbstverständlich unter Beachtung der Hygieneregeln – bei den „Zwölfern“ der FOS Gestaltung statt. Auch das war eine Besonderheit, ist doch der Vorlesetag mit Lese-Aktionen hauptsächlich in Grundschulen und Kitas platziert. Nun kamen weitestgehend 17-Jährige in den Genuss, am Freitagmorgen etwas vorgelesen zu bekommen, und das von einer professionellen Hörbuchsprecherin.

Es wurde schnell deutlich, dass es einen Unterschied gibt zwischen vorlesen und vorlesen. Kathrin Paul-Hanisch erzählte den Schülerinnen und Schülern, wie sie darauf kam, Hörspielsprecherin zu werden. Sie selbst gehe dieser Tätigkeit zwar „nur“ nebenberuflich nach, sie warb aber für den Beruf, da kompetente Sprecherinnen und Sprecher zunehmen gesucht würden, sei es für Hörbücher, Podcasts oder medientechnische Bereiche.

Schulleiter Gerhard Hein bedankte sich abschließend bei Kathrin Paul-Hanisch und Solveig Prusko (Wäller Buchhandlung) für die Impulse gebende Lese-Veranstaltung.