„Kommt nächstes Jahr bitte wieder!“- wenn das die Kuratorin des Bauhaus Museums nach unserer Performance (angelehnt an Bauhausschüler Kurt Schmidts „Mechanisches Ballett“) – sagt, macht das die SchülerInnen schon happy.
Vor dem Neuen Museum (Gründerzeit) begrüßte uns die goldene postmoderne Skulptur von Thomas Schütte. Der Workshop zur Linie lenkte den Blick direkt auf die Formen des Jugendstils; wir sollten Formen der ausgestellten Produkte (Stühle, Vasen, etc) abformen. „Dass wir aktiv Draht formen konnten war cool.“ (Jana) „Durch die Drahtobjekte hatten wir etwas in den Händen. Van de Velde leitete das Motto Form folgt Funktion ein. Seine innovative Formsprache versteht man dann besser. “(Jasmina)
In der Werkstatt des Museums durften wir dann noch Holzsockel für unsere Drahtornamente bauen.
Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir anschließend durch den Park an der Ilm zum Haus am Horn, dem ersten Fertighaus. Alle Gewerke der Bauhaus Universität hatten es 1923 zusammen entworfen: sozusagen ein Gesamtkunstwerk! Schreiner, Textilgestalterinnen, Produktdesigner, Maler, Architekten. Die SchülerInnen brachten bei der Führung von Max ihre Erfahrungen aus ihren eigenen Betriebspraktika mit ein: der Grundriss schien ihnen nicht so praktisch. „Zeit der Reformpädagogik- auf gesunde Ernährung wurde geachtet, die erste Einbauküche, unterstütze die Frau.“ (Jasmina)
Aus dem Kinderzimmer führt eine Tür in den Garten, wo auch Gemüse angebaut wird.
Anschließend wurde heftig diskutiert über heutige Themen, wie bezahlbarer Wohnraum, sozial verträglicher Wohnungsbau.
Mit dem Bus ging es nach Buchenwald zur Gedenkstätte: „Erschreckend groß das Areal. Dass das echt ist, dass Menschen dazu fähig sind. Es ist wichtig, das mal gesehen zu haben. Es ist noch viel schlimmer, als man dachte.“ (Julia)
Die Führung durch das Gelände war sehr aufschlussreich. In Religion und Ethik fanden Vor- und Nachbereitungen des Besuchs statt. Martin Autschbach erzählte von seinem Filmprojekt „Kein Wald mit Buchen“ (2002), was die SchülerInnen sehr beeindruckte.
Nachmittags gings es mit der Bahn nach Bad Sulza: Erste Station– das Gradierwerk: in weißen Kutten wandelten wir durch den Salznebel. „Mit den Händen über die Salzkristalle zu streifen, hat mir gefallen (Bianca). „Angenehm, entspannend, tiefes Atmen macht die Nase frei“ (Evita). Andere Kurgäste verweilten weiter auf den sonnigen Plätzen – lesend, aber uns zog es weiter.
Zweite Station: Den Berg hoch ging es zum Atelier der Papierkünstlerin Philine Görnandt. In der Kunstvilla Sonneck (ein Bau aus der Jahrhundertwende) bewunderten wir Parterre Werke der Maler Georg Judersleben und Karl Holfeld. Unter dem Dach schauten wir das ehemalige Atelier, in dem noch alles so stand, wie von den Malern verlassen.
In der ersten Etage erläuterte uns die Künstlerin ihre Werke, wie sie diese aus diversen Papieren herstellt. Jasmina, die in der Buchbinderei ihr Praktikum absolvierte, hatte viele Fragen zu den Papiersorten. Wie es ist, freiberuflich von Kunst zu leben, darüber sprach die Objektkünstlerin auch ganz offen: Akquise, Marketing, Ablauf von Ausstellungen und Gepflogenheiten im Galeriebetrieb, – das alles interessierte die SchülerInnen sehr.
„Sehr schöne Bilder und Objekte, die mich inspirierten.“ (Bianca)
Dritte Station: Wellness in der Toskana Therme. „Ich war zum ersten Mal an solch einem Ort, schöne Entspannung (Bianca). Unter Wasser genossen wir das liquid sound system. „chillig, relaxing“ (Jasmina). „Wenn ich nochmal nach Weimar fahre, steht die Therme auf jeden Fall auf meiner Liste; cool auch am Abend die Lichteffekte“(Jana).
Im Bauhaus Museum wurde bei der Führung deutlich, dass es sich um Reformpädagogik handelte: eine neue Zeit- Bewegung, gesunde Ernährung, gute Lebensbedingungen“ (Lonita).
Ikonen der Zeit: Wir sahen: Wagenfeldlampe, Kinderwiege, Bauspiel, etc. Wir saßen: auf dem Stahlrohrstuhl, dem Rietfeldstuhl. Also den NachbautenJ Form folgte der Funktion.
“Mir hat das Video gefallen mit dem mechanischen Ballett und unsere Aufführung davor“ (Bianca). Frau Kagermann hat uns darauf wieder perfekt eingestimmt und toll vor Ort begleitetJ
„Die Performance hat Spaß gemacht“ (Jana). „Dass uns jemand filmte fühlte sich besonders an. Sich am Ende auf dem Video zu sehen, lässt einen verstehen, wie cool es war“ (Lonita)
„Nette Rückmeldungen der Besucher“ (Djaffar).
In der Freizeit wurde Weimar auf eigene Faust weiter erkundet, ob bei strahlender Sonne im Park an der Ilm, oder in den Cafés und Lädchen in den verwunschenen Gassen. Dabei wurden auch die Hausfassaden für die Skizzenbücher gezeichnet.
Nachmittags traf man sich am Jugendtheater Stellwerk zum Theaterworkshop „Faust 2“:
„Die Übungen haben mich offener gemacht und waren eine super Vorbereitung für die anschließende Probe der Jungschauspieler, die wir beobachten durften. Ich war begeistert, und würde gerne selber eine Rolle ausprobieren.“ (Bianca)
„Eine interessante Interpretation vom Stück“ (Julia); „Coole Story“ (Jasmina)
„Hat die Verbindung der ganzen Klasse gestärkt“ (Joe);
„Hat meine Kreativität gefördert, die Szene, als wir Faust, den Teufel inszenieren konnten, war toll. Und es machte mir später deutlich, wie professionell die jugendlichen Schauspieler das bei der Probe gemacht haben.“(Evita)
Danach hatten wir uns wirklich das „Essengehen“ in der Pizzeria verdientJ
Leider fing es danach an zu regnen, sodass wir das Open Air Kino am Gaswerk, eine Aktion des laufenden Kunstfestes, strichen und noch auf eigene Faust J loszogen.
Morgens besuchten wir die Bauhaus Universität. Zum Glück konnten wir bei dem Regen mit dem Bus vorfahren. Max erklärte uns die diversen Bauabschnitte, die Wandgemälde, das weltberühmte Gropius Zimmer. „Die riesigen Fenster geben so gutes Licht zum Zeichnen, das hat Van de Velde schon geschickt gebaut“. (Evita)
Die Wandbemalungen mit Hinweis zum Sekretariat inspirieren uns für unsere Schulwand. Max, der Doktorand, klärte uns auch über mögliche Studienfächer an der Uni auf.
Über die Altstadt, vorbei am Hotel Elefant, wo Hitler seine Reden hielt, dem Cranach Haus, dem Rathaus testeten wir unser Wissen zu den Stilepochen, und suchten in der Nähe des alten Schlosses die Neue Bibliothek auf.
„Eine riesige Bibliothek“ (Bianca). „Die Ausstellung zu Faust in den Gängen war interessant“ (Julia); „Schöne, ruhige Atmosphäre in dem mehrstöckigen Gebäude“ (Mary); „Mein erster Bibliothekbesuch in meinem Leben, ich habe noch nie so viele Bücher auf einmal gesehen“ (Joe). Joe und Djaffar blieben auch dort in der Pause. J
Letzte Besichtigung unserer Reise war der Besuch in der altehrwürdigen Anna Amalia Bibliothek: „Ein beeindruckender Saal, wunderschön, die goldenen Verzierungen.“ (Jana) „Wie im Märchen“ (Mary). „Pompös- dieser Rokoko“ (Jasmina), „königlich“ (Evita). „Den Blick aus dem Fenster nach draußen in den Schlossgarten fand ich auch sehr hübsch.“ (Bianca)
Schon irgendwie cool, dass wir an Goethes 276. Geburtstag dort das Abschlussfoto vor seinem Ölgemälde machen konnten. Mit Frau John hatten wir in der 11 etwas Faust gelesen; Frau Hommen hat mit uns einige Zitate daraus analysiert, die wir jetzt mit Frau Otte-Varolgil typografisch gestalten.
Zum krönenden Abschluss besuchten wir noch die Geburtstagsparty für Goethe im Goethe Museum und bekamen von der Direktorin, Frau Dr. Ludwig, höchstpersönlich leckeren Kartoffelkuchen. Dann feierten wir noch ein bisschen inmitten der Menschenmenge bei Livemusik, bevor es wieder nach erlebnisreichen Tagen nach Hause ging. SALVE Altenkirchen!
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