Ein Mahnmal

Im Rahmen des Religionsunterrichts war die Aufgabe gestellt, entweder einen zeichnerischen Entwurf eines Holocaustmahnmals zu erstellen oder ein Gedicht zum Thema „Erinnern?“ zu schreiben. Doch da ich weder wirklich gut dichten noch malen kann, überlegte ich mir, dass ich doch ein Miniaturmahnmal gestalten könnte.

So überlegte ich, etwas aus Holz zu bauen. Ich fragte Frau Hausmann, ob ich dies so oder so ähnlich umsetzen darf und bekam die Erlaubnis und auch noch länger Zeit.

In den nächsten beiden Schulstunden überlegte ich mir dann, wie ich dies umsetzen könnte. Ich hatte mehrere Ideen und besorgte mir schließlich einen Holzstamm. Bei meinem Opa Dieter Mrosowski bekam ich das nötige Werkzeug zur Verfügung gestellt um den Holzstamm in Scheiben zu schneiden. Ich wollte auf jede Scheibe einen oder mehrere Namen schreiben und diese dann aufschichten. Allerdings würde man dann nicht so viele Namen lesen können und so überlegten wir ein Mobile zu bauen, so könnte man beide Seiten lesen und es sähe deutlich besser aus, also bohrte ich noch Löcher in die Scheiben. Mein Opa stellte auch noch Werkzeug und das Material für das Gerüst.
Zuhause schrieb meine Mutter dann je einen Namen pro Holzscheibenseite vor und ich „brannte“ sie mit einem Lötkolben in das Holz. Danach brannte ich die Scheiben dann noch leicht mit einem Bunsenbrenner an und zuletzt bauten wir das Gerüst zusammen und banden die Scheiben mit Schnüren zusammen an die obere Stange.

Ich wollte mit diesem Mahnmal zeigen, dass die Verfolgung und Ermordung der Juden auch hier in Altenkirchen stattfand, denn die Namen auf den Holzscheiben sind die Namen der Leute, die Juden waren und hier in Altenkirchen lebten. Mit den geschwärzten Scheiben möchte ich verdeutlichen, dass die Juden bildlich gesehen im krankhaften Hass der Nationalsozialisten „verbrannt“ sind.
Ich finde es wichtig, sich an diese Zeit zu erinnern und dass sich diese Verfolgung nicht wiederholen darf. Mit diesem Mahnmal setze ich ein weiteres (kleines) Symbol gegen den Nationalsozialismus, den es auch heute leider noch gibt.

Marius Mrosowski, 16 Jahre