FOS Gestaltung der August-Sander-Schule besuchte MSA Vorrichtungsbau GmbH
Die 12. Klasse der FOS Gestaltung war im Rahmen der Berufsorientierung der Einladung von Geschäftsführer Stefan Alhäuser gefolgt und besuchte die MSA Vorrichtungsbau GmbH in Eichelhardt. Herr Alhäuser erklärte den Schüler*innen das MSA-Prinzip: Entwicklung und Konstruktion, Fertigung, Inbetriebnahme und Service liegen hier in einer Hand. Die Firma geht auf spezielle Kundenwünsche ein und liefert von Europa bis China. Größere Bauteile, z. B. Stahlgestelle, werden zugekauft.
Am Anfang jeder Produktion steht immer eine normale Handskizze, die dann in CAD digital erfasst wird. Es wird nicht mit geometrisch bestimmten Bauteilen, die über eine Zeichnung bemaßt werden, gearbeitet, sondern mit Volumenmodellen, die mit Freiformflächen entstehen. Über den PC wird das Bauteil so generiert, dass ein Programmcode herauskommt, mit dem die Maschinen arbeiten. Dabei sind auch großvolumige Bauteile mit bis zu fünf Seiten bearbeitbar. Viele Aufträge kommen von Automobilzulieferern, z.B. werden Spoiler-Anlagen gebaut, die nicht mehr von Hand, sondern am PC, programmierbar sind. In der Halle sahen die Schüler*innen auch den Montagevorgang, wobei interessant war, dass der Monteur am Bildschirm visualisiert bekommt, ob alle Werkteile vorhanden sind. Alle Fertigungsparameter werden dokumentiert. Die Schüler*innen konnten beobachten, wie Federelemente getestet, Steuerschränke gebaut (Steuerungsbau), und Schaltpläne gezeichnet wurden. Maschinen haben meist nur zwei Knöpfe: zum An- und Aus-schalten.
Für die Gestaltungsklasse von Katharina Otte-Varolgil war die Maschine zum Herstellen von Bilderrahmen besonders interessant. Felix Räder, der die Anlage in zehn Wochen mit aufgebaut hat, erklärte die Maschine zum Bespannen von Keilrahmen. In der Konstruktionsabteilung wurde die Maschine gezeichnet und dann weiterentwickelt und gebaut. Am PC konnte er auf die Zeichnungen zugreifen und den Schüler*innen den Ablauf genau erklären. Größen von 20x20cm bis 80x80cm sind bei den Keilrahmen möglich. Momentan werden noch die Feinheiten optimiert, d.h. eine Verschnellerung des Prozesses von drei auf zwei Rahmen pro Minute angestrebt. Höhepunkt war gewiss, als die Gruppe ihren eigenen Rahmen bespannen durfte: Zuerst wurde das Leinwandtuch aufgelegt, darauf der hölzerne Keilrahmen, anschließend tackerte die Maschine in einem Spannprozess das Tuch um die Hölzer, sodass am Ende ein glatt gespannter Keilrahmen die Maschine verließ. Darauf unterzeichneten dann alle Gestaltungschüler*innen, der Monteur und die Chefs.
Nach der überaus interessanten Führung durch den Betrieb präsentierte Alexander Pierkes (Geschäftsführer) der Gruppe tolle Demo-Filme, die die Anlagen in Aktion zeigten, deren Machart besonders die Fotografinnen der Gruppe interessierten. Bald wird die Maschine an die Firma Schmidt GmbH ausgeliefert. Eine spannende Betriebsführung und für einige Schüler*innen möglicherweise eine höchst interessante Ausbildungsstelle, denn Erik H. sagte: „Ich könnte mir gut vorstellen hier meine Ausbildung zu machen, ein ganz spannendes Betätigungsfeld, in dem ich mit Technik gestalten kann.“
Katharina Otte-Varolgil